MTSV Fußball - Höhepunkte von 1950-2010




Die 50er Jahre

Wenn man sich mit älteren Hohenwestedtern über Fußball unterhält, dann sind besonders die großen Erfolge des MTSV in den 50er-Jahren das Thema.

Auf dem Sportplatz am Landhaus feierte man in dieser Zeit große Erfolge mit einer großen Mannschaft. In den Jahren 1955, 1956 und 1958 errang man den Meistertitel in der damaligen "Bezirksliga West", später umbenannt in 2. Amateurliga West.

Der "Macher" damals war Otto Sievers. Unter seiner Leitung wechselten die Fußballer aus der Kreisklasse Rendsburg in die Kreisklasse Neumünster, wurden dort prompt Meister und stiegen in die zweithöchste Amateurklasse des Landes auf, damals Bezirksklasse West. Bis zu 2000 Zuschauer besuchten die Spiele am Landhaus und sahen meist den MTSV siegreich. 3 Meisterschaften, 3 mal Teilnahme an den Aufstiegsspielen, doch der Aufstieg in die 1. Amateurliga blieb dem MTSV versagt. Trotzdem sind die Spieler dieser Generation Legende und die älteren Fußballfans schwärmen noch heute von der Landhaus-Atmosphäre:

Die Meistermannschaft von 1955:

Otto Sievers, Kurt "Dodo" Trede, Torwart "Oddy" Jordan, Peter Lange, Rolf Homfeldt, Erwin Buchholz, Willi Truschkowski, Hannes Mehrens, Kurt Gehlhaar, "Alla" Behrens, Hans-Jürgen "Piepl" Baller, Klaus "Klümp" Steinleger, Wagner, verdeckt: Erich Wendt.

 

Bezirksliga-West 1954/1955

 

1. MTSV Hohenwestedt 29 185:40 54:4
2. Fortuna Glückstadt 30 109:42 50:10
3. MTV Marne 29 109:71 38:20
4. VfB Brunsbüttelkoog 30 88:58 36:24
5. SV Hemmingstedt 28 72:62 34:22
6. TuS Krempe 29 99:80 33:25
7. TuRa Meldorf 29 81:71 30:28
8. MTV Heide 28 91:72 29:27
9. VfL Kellinghusen 29 73:76 27:31
10. Merkur Hademarschen 28 75:69 26:30
11. TSV Brokstedt 30 84:104 22:38
12. Alemannia Wilster 29 59:97 21:37
13. VfR Horst 29 42:97 21:37
14. TSV Heiligenstedten 29 48:121 16:42
15. SV Lunden 29 62:130 15:43
16. Gut-Heil Itzehoe 29 44:122 12:46



Um den Stellenwert des Erfolges zu verdeutlichen, sei erwähnt, welche Mannschaften damals in der 1. Amateurliga Schleswig-Holstein spielten:
U.a.: VfB Lübeck, VfR Neumünster, Heider SV, Phönix Lübeck, Itzehoer SV, Flensburg 08, TSV Brunsbüttelkoog, Kilia Kiel, Eckernförder SV, TSV Lägerdorf, 1.FC Lola usw..

Nach der 1. Amateurliga kam zu der Zeit dann bereits die Oberliga-Nord.
Das war bereits die höchste Spielklasse in der Bundesrepublik, bundesweit gab es nur 6 Oberligen.
Dort versammelten sich im Norden, was auch heute noch Rang und Namen hat:
U.a.: Hamburger SV, Werder Bremen, Hannover 96, Eintracht Braunschweig,
FC St. Pauli, VfL Osnabrück, Holstein Kiel, VfL Wolfsburg, VfB Oldenburg, Arminia Hannover usw.

Die beiden ersten Mannschaften aller Oberligen spielten in 2 Punktrunden und dem Endspiel den Titel "Deutscher Meister" aus.

 

Bezirksliga-West 1955/56

 

1. MTSV Hohenwestedt 30 139:46 50:10
2. VfR Horst 28 109:58 42:14
3. Fortuna Glückstadt 30 86:38 37:23
4. MTV Marne 29 96:63 35:23
5. Alemannia Wilster 28 80:64 32:24
6. TuRa Meldorf 29 75:83 32:26
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2. Amateurliga-West 1957/58

 

1. MTSV Hohenwestedt 32 137:67 50:14
2. Alemannia Wilster 32 124:50 48:16
3. Fortuna Glückstadt 32 116:50 48:16
4. TuRa Meldorf 31 80:54 36:26
5. VfL Kellinghusen 31 89:69 35:27
6. 1.FC Lola 31 77:78 34:28
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Die 60er und 70er Jahre

Zitat aus der Jubiläumsschrift "125 Jahre MTSV Hohenwestedt":

 

"Durch Abwanderung und Abwerbung besonders der guten Spieler fiel der MTSV Anfang der sechziger Jahre ins Mittelmass zurück, musste sogar für einige Zeit in der Kreisliga spielen. Später spielte man mit wechselndem Erfolg in der Bezirksklasse, in der man in der Saison 1975/76 die Meisterschaft erlang und der Aufstieg in die Bezirksliga geschafft wurde."

 

In der Saison 1971/72 fehlten bei 24 Punkten lediglich 5 Punkte, der Abstieg aus der Bezirksliga-West war perfekt. Erst mit dem Aufstieg 1976 gehörte man dieser Klasse wieder an und belegte in den Folgejahren Plätze von 7 - 11.

 



Die 80er Jahre

Nach einigen Jahren in der Bezirksliga und einiger verpasster Aufstiegschancen gelang es in der Saison 1984/85 unter Trainer Günter Sönnichsen, in die Landesliga-Süd aufzusteigen, immerhin die zweithöchste Amateurklasse in Schleswig-Holstein (zweiteilige Landesliga unterhalb der Verbandsliga).

 

Bezirksliga-West 1984/85

 

1. MTSV Hohenwestedt 30 71:34 43:17
2. TSV Büsum 30 75:40 43:17
3. Sportfreunde Itzehoe 30 79:47 40:20
4. Itzehoer SV II 30 57:32 38:22
5. Alemannia Wilster 30 70:53 37:23
6. MTV Marne 30 49:36 37:23
7. TuRa Meldorf 30 55:56 31:29
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Foto (fehlt leider noch. Wir suchen aber nach der historischen Rarität!)

 

Rolf Teige jun., Klaus Thode, Hans-Otto Gieseler, Rüdiger Schier, Jochen Schienke, Gerd Guthardt, Peter Brieger, Carsten Selck, Trainer Günter Sönnichsen, Gerd "Adde" Harder, Frank Mohrdieck, Thomas Kirchner, Torwart Rolf Lindner, Ralf Mohrdieck, Bernd Saggau, Thomas Wohlert

 

Der Spaß in der Landesliga-Süd dauerte nicht lange. Bereits nach der 1. Saison musste man als Tabellenvorletzter (22 Punkte und nur 1 Punkt hinter dem Tabellen-11.) zusammen mit dem TSV Lägerdorf wieder in die Bezirksliga absteigen. Doch bereits 1987/88 holte man sich wiederum den Meistertitel in der Bezirksliga-West.

 

Bezirksliga-West 1987/88

 

1. MTSV Hohenwestedt 30 62:32 45:15
2. Itzehoer SV II 30 75:33 43:17
3. BSC Brunsbüttel 29 77:35 41:19
4. Fortuna Glückstadt 30 54:44 38:22
5. MTV Marne 30 54:48 32:28
6. 1.FC Lola 29 55:45 31:29
7. TSV Lägerdorf 30 37:34 30:30
8. TSV Heiligenstedten 30 49:49 29:31
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4 Jahre schaffte man es nun, die Klassenzugehörigkeit zur Landesliga-Süd
zu halten. Im ersten Jahr reichte Platz 12, in der Saison 1989/90 spielte auch der Itzehoer SV in der Landesliga-Süd und der MTSV schaffte es mit immerhin 22 Punkten als Tabellen-13. u.a. Phönix Lübeck und BW Wesselburen hinter sich zu lassen und den Abstieg zu vermeiden.

 



Die 90er Jahre

Auch in der Saison 1990/91 war es wieder eng um den MTSV Hohenwestedt, mit einem Punkt Vorsprung gegenüber dem Ostroher SC konnte die Landesliga Zugehörigkeit nochmals gehalten werden, doch im Jahre 1991/92 war es dann so weit. Mit nur 12 Punkten musste man zusammen mit dem VfL Kellinghusen den
Abstieg hinnehmen.

In der Saison 1993/94 durfte man sich dann sogar auch aus der Bezirksliga verabschieden.

Erst 1996/97 schaffte man als Meister der Bezirksklasse West zusammen mit dem TSV Wewelsfleth wieder den Aufstieg. Im ersten Jahr belegte man Platz 11, im 2. Jahr verpasste man als 13. den direkten Aufstieg in die neu gegründete Bezirks-Oberliga (Aufstieg bis Platz 11).

Doch 1 weiteres Jahr in der Bezirksklasse reichte, um dieses Ziel mit Trainer Bernd Homfeld doch noch zu schaffen. Als Vizemeister der Saison 1999/2000 war man wieder in der Klasse, zu der der MTSV traditionell gehört, der Bezirksoberliga.

 



Die 2000er Jahre

Mit dem Aufstieg in die Bezirksoberliga nahm der Fußball in Hohenwestedt neuen Schwung auf. Mit dem 2-Liga-erfahrenen Spielertrainer Carsten Hinrichsen etablierte sich die erste Herrenmannschaft in der Bezirksoberliga West. Im Zuge der Neustrukturierung der Ligen im SHFV wurden die Bezirksoberligen 2008 aufgelöst und der MTSV konnte sich für die neugegründete Verbandsliga Süd-West qualifizieren, die von den Kreisen Steinburg, Neumünster und Segeberg gebildet wird. Dass hier ein anderer Wind weht, musste die Mannschaft schnell feststellen und so stieg man bereits im ersten Jahr des Liga-Bestehens ab. Für ein Jahr ging man in der mit Dithmarschen gebildeten Kreisliga erfolgreich auf Punktejagd und feierte hinter Meister BW Wesselburen den Wiederaufstieg in die Verbandsliga. Anders als in der Premierensaison konnte sich die Mannschaft von „Hacki“ Hinrichsen etablieren und sich im vorderen Tabellenfeld fest spielen.

Im Jahr 2008 wurde im Finale daheim vor eigenem Publikum mit einem 5:1 Sieg gegen den TSV Lägerdorf der Pokalsieg des Kreises Steinburg errungen!

Auch der Unterbau profitierte vom Aufschwung. Unter den Trainern Mathias Coprian, Ingmar Hagemes und Jan Butenschön wurde der Kader der Zweiten Mannschaft gefestigt und auch sportliche Erfolge konnten gefeiert werden. Neben dem Zwischenzeitlichen Aufstieg in die Kreisliga Steinburg im Jahre 2008 konnte man mehrfach den Amtspokal gewinnen, u.a. auch die Premiere des Amtspokals „Mittelholstein“. Zur Saison 2008/09 gelang es unter Trainer Thomas Brix sogar eine dritte Mannschaft für den Spielbetrieb zu melden.

Geprägt war das Jahrzehnt aber insbesondere auch vom Aufschwung und Aufbau des Jugendfußballs in Hohenwestedt. Auf Basis der guten Basisarbeit in den 1990er wurde die Jugendabteilung unter Jugendwart Jan Butenschön und seinen Stellvertretern konsequent und erfolgreich ausgebaut. Gemeinsam mit den Partnervereinen in der Umgebung Hohenwestedts werden seither alle Altersklassen besetzt und für alle Jahrgänge Mannschaften gemeldet. Auch der Mädchenfußball blüht auf und zeitweise nehmen drei Mannschaften am Spielbetrieb teil. Die Vielzahl an jungen Fußballerinnen und Fußballern ermöglichten nicht nur den Ausbau des Breitenfußballs, sondern brachten auch in der Leistungsspitze viele Erfolge auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene. Die Früchte dieser Arbeit zeigen sich schnell. Zahlreiche Jugendspieler finden sich inzwischen in den Kadern der drei Seniorenmannschaften wieder.

Auch die Altliga stellt sich neu auf. Der jahrzehntelang tätige Spartenleiter Walter Wilke wird im Jahr 2006 abgelöst, kümmert sich seitdem aber weiter als Betreuer um die Mannschaft und führt die berühmte Altligastatistik weiter. Unter den ihm folgenden Spartenleitern Uwe Friedrichs, Dieter Horstmann und Andreas Heesch verjüngt sich der Kader weiter und viele neue Spieler stoßen zum Altliga-Team hinzu. In den Vorjahren des 50-jährigen Jubiläums können weiterhin zahlreiche Feld- und Turniersiege gefeiert werden. Ein Höhepunkt war die knappe 2:5 Niederlage gegen die Altliga des Hamburger SV im Jahre 2008.

Auch im Umfeld der Fußballsparte gab es Weiterentwicklungen. Mit der Unterstützung vieler Aktiver wurden neue Events ins Leben gerufen, die nicht nur zahlreiche Zuschauer begeisterten, sondern auch den Zusammenhalt mit den Umlandvereinen stärkten. Neben dem Ackercup in Jahrsdorf war dies vor allem der Autostadt-Cup, der sich mit seiner Players-Night als größtes Hallenturnier der Region seit 2005 etabliert hat.

Einen Aufbruch in neue Zeiten stellt sich mit der Gründung des Fördervereins Fußball in Hohenwestedt ein. Am 29.12.2009 schließen sich mehrere Aktive zu diesem Verein zusammen. Unter der Führung des ersten Vorsitzenden Mathias Coprian wird ein umfangreiches Sponsoringkonzept erstellt und zahlreiche Betriebe und Privatpersonen für die Förderung des Fußballsports begeistert. Dadurch wurden auch erste Umfeldverbesserungen im „Sportpark“ Wilhelmshöheermöglicht, darunter die Installation einer umlaufenden Bandenwerbung.

2010 haben wir zum zweiten Mal den Kreispokal gewonnen! Im Finale setzten wir uns im Nachbarschaftsderby durch das goldene Tor von Lars Butenschön in der letzten Minute der Nachspielzeit mit 0:1 gegen die SG Reher / Puls durch!

Mit Hilfe des MTSV, der Gemeinde Hohenwestedt, dem FVF und diversen Zuschussgebern wird 2010 der Startschuss für umfangreiche Maßnahmen gegeben, die das Umfeld der Fußballer völlig verändern sollte. Die alten Kabinenanlagen auf dem Sportplatz Wilhelmshöhe wurden zu Gunsten der dritten Sporthalle in Hohenwestedt abgebrochen, in der die Kabinen der Fußballer mit untergebracht werden. Auch die Vorplanungen für das Jahrhundertprojekt, die Erstellung eines MTSV-Sportlerheimes auf Wilhelmshöhe nahmen konkrete Formen an.

Eines der wohl bisher größten Highlights der MTSV Fußballgeschichte war mit Sicherheit das SHFV-LOTTO-Pokal-Achtelfinale 2011 auf Wilhelmshöhe gegen Holstein Kiel, das Hammerlos schlechthin! In einer einseitigen, für unsere Mannschaft aber trotzdem einzigartigen Partie vor über 1000 Zuschauern war der Traum vom Weiterkommen für uns leider schon frühzeitig beendet. In der Offensive konnten wir uns nicht wirklich Torchancen herausarbeiten. Die Kieler drückten uns ziemlich schnell ihren Stempel auf, wobei wir aufgrund einer überzeugenden kämpferischen Leistung eine gute halbe Stunde das 0:0 halten konnten, ehe die Störche sich eine 2:0 Pausenführung herausschossen! Dabei blieb es dann auch! In der zweiten Halbzeit schalteten sie ein paar Gänge zurück, jedoch ohne Chancen unsererseits zuzulassen. Endstand nach 90 Minuten: 0:2.