Gründungszeit

Die Wurzeln des Fußballs in Hohenwestedt gehen auf das Jahr 1920 zurück. Am 24 Juli 1920 wurde unter dem Vorsitzenden Gastwirt Eugen Speer der Fußballverein SV Holstein Hohenwestedt gegründet. Weißes Hemd und schwarze Hose waren zu der Gründerzeit die Vereinsfarben, Vereinslokal war die Gaststätte "Erholung", später Cafe Vaterland in der Tannenbergallee. Am 20.10.1945 fusionierte der SV Holstein mit dem MTV Hohenwestedt zum MTSV von 1860 e.V. Hohenwestedt. Seitdem tragen auch die Fußballer, mit kurzseitigen Ausnahmen, die Vereinsfarben des MTSV mit grünem Hemd und roter Hose. Bis heute laufen auch die jüngsten Fußballer im MTSV in diesen Traditionsfarben auf und jeder Gegner weiß: Hohenwestedt kommt.

Glanzzeit

Die Glanzzeit des Hohenwestedter Fußballs liegt schon 55 Jahre zurück. In den Jahren 1955, 1956 und 1958 konnte der MTSV innerhalb von 4 Jahren 3 Mal die Meisterschaft in der Bezirksklasse- West (später 2. Amateurliga-West) erringen, 1955 sogar mit einem Punktestand von 54:4 und einem Torverhältnis von 185:40. So bekannte Namen wie "Dodo Trede" , "Oddy" Jordan, Belz, Steinleger, Lange, Mehrens und Gehlhaar (er erzielte in seiner 20jährigen aktiven Zeit bei ca. 620 Einsätzen 1140 Tore) sind in Hohenwestedter Fußballkreisen auch heute noch unvergessen; Zeitzeugen berichten, dass bei Punktspielen auf dem Fußballplatz am Landhaus regelmäßig 500-600 und bei den Aufstiegsspielen zur 1. Amateurliga 2000 Zuschauer kamen, da hatte jedes Spiel noch echten Volksfestcharakter und war in den kargen Nachkriegsjahren Pflicht für alle Hohenwestedter. Alte Hohenwestedter Fußballfans schwärmen noch heute von der einmaligen Landhaus-Atmosphäre. Bei den Aufstiegsspielen scheiterte man immer nur knapp am Aufstieg in die 1. Amateurliga Schleswig-Holstein. Diese Blütezeit des MTSV-Fußballs war nicht zuletzt das Verdienst eines Mannes: Otto Sievers. Unter seiner Leitung wechselten die Fußballer aus der Kreisklasse des Kreissportverbandes Rendsburg in die 1. Kreisklasse Steinburg, in der auch prompt die Meisterschaft gewonnen und der Aufstieg in die Bezirksklasse-West geschafft wurde. Unter Otto Sievers‘ Regie wurde auch ein spezieller Fußballplatz am Landhaus Ottsen errichtet (heute Straße Waidmannsruh), auf dem die Hohenwestedter Fußballer in den folgenden glanzvollen Jahren ihre Meisterspiele austrugen. Auf diesem Platz wurde auch von den Jugendmannschaften trainiert und gespielt. Zum Umkleiden musste man damals die Itzehoer Straße queren und die Kabinen der Jahn-Turnhalle (heute Fa. Holst) nutzen, und wenn das große Nachbarschaftsderby gegen Merkur Hademarschen anstand, dann hielt der Zug für die Hademarschener Schlachtenbummler sogar auf der Strecke, direkt am Sportplatz.

Erfolge im Jugendbereich konnten die MTSV-Fußballer auch schon in den Anfangsjahren der Sparte aufweisen. Damals wie heute aber warnten Kritiker vor zu viel Erfolgshunger, wie eine Passage aus der Festschrift 1950 belegt: „Unsere Jugendmannschafen können sich im Landbezirk Rendsburg wirklich sehen lassen. Die erste Jugendmannschaft hat das Zeug in sich, auch über die Grenzen des Kreises hinaus eine Rolle zu spielen. Aber leider verbaut sie sich ihren Weg durch mangelnde Kameradschaft und Selbstlosigkeit. Die Alte-Herren-Mannschaft hat mit Begeisterung manchen harten Strauß mit Erfolg bestanden. Es ist immer wieder eine Freude, diese alten Kämpen aus reiner Lust am Spiel ohne den berüchtigten ‚tierischen‘ Ernst spielen zu sehen. Wir meinen, dass Ihr mit Eurer sauberen Sportauffassung unsrer Jugend in unserem Jubiläumsjahr zeigen sollt, wie man Fußball spielt, nur aus Freude und Begeisterung.“

60er Jahre

Durch die Abwanderung und Abwerbung besonders der guten Spieler fiel der MTSV Anfang der sechziger Jahre ins Mittelmaß zurück." (Zitat aus der Chronik 125-Jahre MTSV) Tatsächlich spielte der MTSV in den Saisonjahren 58/59 bis 64/65 keine führende Rolle mehr in der 2. Amateurliga (Bezirksliga), doch mit den Plätzen 5-9 landete man regelmäßig im oberen Mittelfeld. Vielleicht bekam den Fußballern auch der Umzug vom Sportplatz am Landhaus nicht. Auf einem großen, mit Tannen bestandenen Gelände, legte die Gemeinde 1963 den Sportplatz Wilhelmshöhe an. Fortan spielte man dort auf dem heutigen A-Feld, das heutige Hauptspielfeld B am Park wurde zunächst als Trainings- und Bolzplatz genutzt. Umkleideräume standen an der Vereinsgaststätte Ludwigslust (Gastwirt Gustav Lenz) neben dem Hühnerhof zur Verfügung. Dort verfügte man auch über Duschen, alles sehr einfach gehalten, denn zum Duschraum musste man auch im Winter erst nach draußen. Erst 1970 wurden dann gegenüber der ehemaligen Realschule Am Park neue Umkleideräume mit zeitgemäßen Duschen errichtet, diese sind jetzt fast unverändert seit 40 Jahren in Betrieb. In der Saison 65/66 kam es dann sogar zum Abstieg in die Kreisliga Steinburg. Unter Trainer Herbert Imkamp schaffte man nach 2 Jahren den Wiederaufstieg in die Bezirksliga. Mit der Saison 69/70 übernahm dann wiederum Alfred "Abbi" Steffens, der bereits 62-64 beim MTSV aktiv war, den Trainerposten. Während die 2. Mannschaft mit wechselndem Erfolg in der Kreisklasse A spielte, musste 1970 die 3. Mannschaft wegen Spielermangels aus der Kreisklasse B zurückgezogen werden. Auf und Ab spiegelte sich in dieser Zeit auch in der Abteilungsführung wieder. Nach jahrelanger Leitung durch Theo Bekeris bis 1967 wechselte die Amtsbesetzung fast jährlich: Heinz Lellek, Günter Ortmann, Walter Jordan, Peter Bumann (in der Amtszeit verstorben) und Willi Oehlmann standen der Sparte vor. Nach kurzer kommissarischer Führung durch "Fiete" Radmer, stellte sich 1973 mit Horst Rees, der sich in vielen Jahren als Coach der 2. Mannschaft Verdienste erworben hatte, erfolgreichzur Wahl.

Doch die 60er Jahre rückten auch einen unvergessenen Sportler in den Mittelpunkt. Damaliger Jugendobmann war Eckhardt "Pat" Belz. Er leitete die Jugendabteilung mit 4 Mannschaften, den Jungmannen (heute A-Jugend), der Jugend (heute B), den Schülern (heute C) und den Knaben (heute D) und holte 1964 den Ligaspieler Peter "Lucky" Stürck in seinen Trainerstab. Damit gelang ihm ein Glücksgriff, denn mit kurzer Unterbrechung übte Lucky das Amt bis 2001 aus. Auch in den 4 Jahren (66 – 70), die er beim SV Merkur Hademarschen spielte, hielt er dem MTSV die Treue und trainierte weiterhin die Jugend im MTSV. Mit diesem Wirken im MTSV, als Spieler in der Liga seit seinem 17. Lebensjahr und später der Altliga gehört Lucky zu den herausragenden Persönlichkeiten im MTSV- Fußball. Als Nachfolger von Pat Belz bekleidete Walter Heitmann das Amt des Jugendobmanns bis 1973. In den 60er-Jahren war es übrigens noch üblich, dass alle Mannschaften eines Vereins geschlossen gegen einen anderen Verein antraten, Knaben bis Jungmannen reisten so geschlossen zu ihren Spielen z.B. nach Schenefeld, Brokstedt, Kellinghusen, Itzehoe oder Hohenlockstedt.

1961 Gründung der Altliga

Im Jahre 1961 wurde für die Entwicklung des MTSV-Fußballs weiter Geschichte geschrieben. Bei einem Knobelstammtisch in der Gaststätte Harmonie (Peter Kasch) entsprang die Idee, eine Altliga-Mannschaft zu gründen. Treibende Kräfte waren damals Harald Thomsen und Helmut Breuß, dieser wurde auf der Gründungsversammlung am 1. Mai 1961 auch zum 1. Abteilungsleiter gewählt. Sportlich ging es auch gut los, im 1. Spiel am Gründungstag bezwang man die TS Schenefeld mit 3:1- Toren. Für 2 Jahre (1968-1969) übernahm Werner Franzen dieses Amt, am 06.11.1969 wurde dann mit Walter Wilke der Mann gewählt, der aus der Geschichte der Altliga nicht mehr wegzudenken ist und der die Entwicklung der Altliga im MTSV maßgeblich steuerte. Über 33 Jahre, bis 2001 bekleidete Walter Wilke das Amt. Seine statistischen Aufzeichnungen seit Gründung der Altliga werden bis heute gewissenhaft fortgeführt. So wissen wir, dass die Altliga bis Ende 2009 … Spiele / Turniere ausgetragen hat. Auf die häufigsten Einsätze brachte es Walter Wilke (725 Spiele), ihm folgen mit über 400 Spielen Peter Stürck (567), Eckardt Belz (540), Hermann Kühl (521) Dieter Bohmsach (507), Karl-Heinz Mohrdiek (496), Achim Müller (450), Uwe Matzen (449) und Rudi Kühl (414). Und auch die Rekord-Torschützen sollten nicht unerwähnt bleiben: Gerd Guthardt (572), Günther "Olli" Lenz (460), Achim Müller (425), Rolf Teige (355), Klaus Thode (352), Karsten Selck (338), Peter Stürck (328). Bei vielen traditionellen Veranstaltungen wird seither in der Altliga die Kameradschaft gepflegt. Gesellige Veranstaltungen, Vatertagstour und Reisen haben neben dem Sport für die Altliga eine große Bedeutung. Walter Wilke begleitet noch heute seine Altliga und ist zudem für den MTSV seit über 40 Jahren als Schiedsrichter aktiv, für seine verdienstvolle Arbeit für den MTSV ist ihm die Sparte mehr als dankbar.

70er Jahre

Auch die 70er Jahre waren in sportlicher Hinsicht durchaus bewegt. 1970 feierte man das 50-jährige Jubiläum der Fußballsparte zusammen mit dem MTSV, der auf das 110-jährige Bestehen zurückblickte. Bereits nach der Saison 71/72 ein Rückschlag für die Ligamann- schaft, wiederum musste man aus der Bezirksliga absteigen und landete einmal mehr in der Kreisliga Steinburg. Am Ende der Saison 73/74 reichte der Tabellenplatz 4 zum Aufstieg in die neu gegründete Bezirksklasse (zwischen Bezirksliga und Kreisliga).

Die Saison 1974 war geprägt durch einen vereinsinternen "Skandal". Ein MTSV-Aktiver hatte sich um die Spende von Trainingsanzügen mit Werbeaufdruck bei einem Hohenwestedter Gebraucht- wagenhändler bemüht. Man muss dazu wissen, dass 1974 die Werbung am Mann bei Amateur- vereinen noch nicht durch den DFB zugelassen war. Das eigenmächtige Handeln hatte den Rücktritt von Horst Rees zur Folge. Aber noch schwerer wog die Kluft, die dadurch in der 1. Mannschaft entstand. Gegen den Spieler wurde eine vereinsinterne Sperre ausgesprochen, 7 weitere Liga-Spieler solidarisierten sich daraufhin und boykottierten die nächsten 3 Punktspiele. Vereinsvorstand, Spielausschuss und Ehrenrat tagten in kurzfristigen Abständen, doch erst zur Rückserie trat wieder Ruhe im Team ein. Nach diesem Krisenjahr war es nicht verwunderlich, dass der seit 1973 eingesetzte Spielertrainer Günter Sönnichsen erst 75/76 den Erfolg mit Gewinn der Meisterschaft zurückbrachte. In der Saison 1976/77 spielte der MTSV also wieder in der Bezirksliga West, das sollte bis zur Saison 83/84 anhalten mit Platzierungen zwischen Rang 7 und 11. Als Nachfolger von Horst Rees wurde 1975 Dieter "Mario" Oehlmann als Spartenleiter gewählt (bis1989), Armin Gloy wurde 2. Spartenleiter.

 Einen besonderen sportlichen Leckerbissen bot der MTSV im Jahre 1978 mit einem Freundschafts- spiel vor 600 Zuschauern gegen den damaligen Zweitligisten FC St. Pauli, Ergebnis: 2:12. Die 2. Mannschaft unter Coach Horst Rees wurde 77/78 Vizemeister der Kreisklasse A und stieg für 1 Jahr in die Kreisliga auf, ab 79/80 trainierte dann Eggert Gruel das Reserveteam. Johannes Bürger wurde 1973 neuer Jugendobmann für die 5 Jugendmannschaften im MTSV. Als Trainer waren in diesen Jahren u.a. Gert "Adde" Harder, Kurt Abend, Claus Hauschild, Bernd Homfeldt, Eggert Gruel und Peter Stürck aktiv.

80er Jahre

Nach vielen Jahren mit durchschnittlichen Erfolgen schaffte der MTSV in der Saison 83/84 den 2. Platz in der Bezirksliga und mit Trainer Günter Sönnichsen in der nachfolgenden Saison sogar den Aufstieg in die Landesliga-Süd. Damit war eine neue Ära im MTSV-Fußball eingeleitet, nach den historischen Erfolgen in den 50er-Jahren konnte wieder ein sportlicher Höhepunkt erzielt werden. Mit der neuen Klasse wechselte man auch vom A-Feld Wilhelmshöhe in das Stadion Rektor-Wurr- Straße, und die Sparte verteilte erstmalig eine "Stadionzeitung" zu den Heimspielen. Leider musste man gleich nach der 1. Landesliga-Saison wieder absteigen, doch im 2. Jahr in der Bezirksliga (87/88) holte man unter Trainer Gert Guthardt wiederum die Meisterschaft und schaffte es erneut in die Landesliga, diesmal sogar für 4 Jahre (Platzierungen: 12., 13., 14. und 16.) mit den Trainern Guthardt, Papist und Sönnichsen (2 Jahre), der konnte am Ende der Saison 91/92 den Abstieg aber leider auch nicht mehr vermeiden, es ging zurück in die Bezirksliga-West.

1980 löste Peter Wieck den langjährig verantwortlichen Johannes Bürger als Jugendobmann (seit 1973) ab. Eggert Grauel schaffte mit der B-Jugend den Sprung in die Landesliga Schleswig-Holstein. 7 aktive Jugendteams kämpften von der F bis zur A um Punkte. Thomas Kirchner schafft 83/84 aus der A-Jugend heraus den Sprung in das Ligateam, Matthias Broer und Dierk Kuczera werden in die B- Landesauswahl berufen. 1985 wird Gert Harder Jugendobmann. Trotz seiner engagierten Arbeit verschlechtert sich die Situation des Jugendfußballs aber zunehmend. Noch 1988 beklagte die Sparte im Jahresbericht, "dass Adde Harder die ganze Trainingsarbeit für 3 Jugend-Mannschaften fast alleine trägt und dringend Unterstützung braucht". Mit Fiete Werner stellte der MTSV 1982 wieder einen hauptamtlichen Sportlehrer ein, dadurch war es auch im Jugendbereich möglich, eine höherqualifizierte sportliche Ausbildung anzubieten. Michael Klinger übernahm 1982 nach erneutem Abstieg die 2. Mannschaft in der B-Klasse als Spielertrainer, die 3. Mannschaft musste im gleichen Jahr wegen Spielermangels zurückgezogen werden, konnte unter Michael Scheinpflug aber gleich im nächsten Jahr wieder antreten. 1989 übernahm Ralf Milahn den vakanten Spartenvorsitz, sein Vertreter wurde Karsten Selck, als Jugendobmann wurde Heinz Büttner gewählt. Es wurden in diesem Jahr aber auch weitere Weichen für die Entwicklung im MTSV gestellt. Werner Butenschön, Dieter "Mario" Oehlmann und Peter Pohl taten sich zusammen, um einen Förderkreis für die Fußballsparte zu gründen. Das war die Keimzelle für eine bis heute anhaltende große Unterstützung der Aktivitäten der Sparte in ideeller und finanzieller Hinsicht.

90er Jahre

Weltpolitische Ereignisse wirkten auch in den MTSV hinein. Unmittelbar nach Öffnung der Grenzen zur DDR hatte man Kontakt zur SG Dynamo Schwerin hergestellt und bereits im Januar kamen 2 Jugendmannschaften (E- und D-Jugend) des Ost-Vereins zu Hallenturnieren nach Hohenwestedt. Für die Schweriner war der erste Besuch im Westen mit offiziellem Empfang im Rathaus natürlich ein großes Ereignis, für die anderen Turnierteilnehmer boten die top-ausgebildeten Schweriner Jungs eine sportliche Lehrstunde. Im Juni 1990 reiste der MTSV zum Gegenbesuch nach Schwerin. Auch die Altliga weilte im Mai 1990 zu einer Freundschaftsbegegnung in Schwerin. Auf der Spartenversammlung 1991 wurde der bisherige Stellvertreter Werner Butenschön zum Spartenleiter gewählt, dieses Amt hat er nun bis ins Jubiläumsjahr bereits 19 Jahre inne, sein Vertreter wurde Peter Wieck, ehemaliger Liga-Spieler und Jugendtrainer.

 Der Förderkreis konnte nach langem Widerstand des Vereinsvorstands gegen Trikotwerbung 1991 die Firma Autohaus-Ihle als Trikotsponsor gewinnen, nach dem Vertragsende 1995 gab es für 9 Jahre bis 2004 einen Partner mit der Fa. Mercedes-Ahrendt, Rendsburg. Als Hallenturnier-Highlight wurde seit 1996 der Mercedes-Cup in der Sporthalle der DGS als vereinsinternes Turnier ausgespielt. Seit 1990 spielen die Herrenmannschaften wieder auf dem Sportplatz Wilhelmshöhe und dort auf dem neuangelegten B-Feld am Park. Die 2. Mannschaft spielte seit 91/92 in der Kreisklasse B. Mit den Erfolgen der Herrenmannschaft ging nach dem Abstieg aus der Landesliga bergab, man musste nach 2 Jahren Bezirksliga-Zugehörigkeit 93/94 einen weiteren Abstieg in die Bezirksklasse- West verkraften. Nach Trainer Thomas Ohrt (bis 1995) gelang erst in der Saison 96/97 die Meisterschaft und der Aufstieg in die Bezirksliga. In der Saison 98/99 qualifizierte man sich als 2. der Bezirksliga mit Trainer Bernd Homfeldt für die neu gegründete Bezirks-Oberliga. 1990 war aber auch wieder ein Jubiläumsjahr, die Sparte feierte "75 Jahre Fußball in Hohenwestedt" u.a. mit Jugendturnieren, einem Empfang für Offizielle und MTSV-Oldies der 50er Jahre und einem Freundschaftsspiel der 1. Herren gegen eine Amtsauswahl-Mannschaft unter Leitung von Horst Schumann, der dem MTSV durch langjährige Jugendtrainer-Tätigkeit sehr verbunden war.

Der Jugendfußball hatte sich bereits Ende der 80er-Jahre rückentwickelt. Es herrschte akute Spieler- und Trainerknappheit. Nur durch Bildung von Spielgemeinschaften in der E-, D-, C- und B-Jugend mit der TS Schenefeld bzw. später dem TSV Aukrug war es möglich, allen verbliebenen Spielern in den Altersklassen eine Spielmöglichkeit zu bieten. Erst ab 94/95 begann erst wieder die systematische Aufbauarbeit. Der MTSV-Sportlehrer Fiete Werner nahm zu der Zeit den noch 15-jährigen Jan Butenschön unter seine Fittiche, lernte ihn in der Trainingsarbeit an und legte damit den Grundstein für dessen langjährige Trainertätigkeit im MTSV in verschiedensten Altersklassen bis zum heutigen Tag. Mit 2 eigenen E-Mannschaften begann ab 95/96 die Aufbauphase im Jugendfußball. Als Jugendwarte waren in dieser Zeit Susanne Gieseler und Jugendtrainer Thomas Dohse aktiv, für diese dann seit 1998 Jan Butenschön und Kerstin Saggau-Ostermann. Die systematische Aufbauarbeit des MTSV im Jugendfußball wurde bereits 1998 mit der Sepp-Herberger-Urkunde belohnt. 1999 steigt der Sportlehrer Andreas Salewski in die Jugendarbeit ein und coacht in verschiedenen Altersgruppen bis heute. Besonderen Spaß bereitete der E-Jugend-Jahrgang 1999 mit den großen Talenten und diversen Titelgewinnen, als D-Mannschaft wird dieser Jahrgang nicht nur ungeschlagen Bezirksmeister, sondern erringt unter Trainer Jan Butenschön 2001 sogar die Vize-Landesmeistesschaft in Malente. 1998 brachte im Spielbetrieb eine neue Entwicklung. Der Mädchenfußball hielt auch beim MTSV Einzug. Erstmals 98/99 spielten die Mädchen mit Trainer Nis Reese um Punkte, seit 2000 sogar mit einer 2. Mannschaft, im Jahre 2003 musste man den Spielbetrieb leider wieder einstellen. Im Frauenfußball wurde eine Spielgemeinschaft mit dem FC Tappendorf gegründet, im 1. Jahr trainierte dort Nis Reese, danach folgte Ralf Evers. Seit 2004 wurde die SG dann mit TuS Jevenstedt weitergeführt bis zum Aufstieg in die Verbandsliga. Danach wechselte die Damenmannschaft geschlossen zum SV Hamweddel, der MTSV war damit wieder ohne Frauenfußball. Erstmalig wählt die Sparte auf ihrer Weihnachtsfeier den Fußballer des Jahres: Thomas Kirchner. Und auch im Umfeld des Sportplatzes tat sich etwas: 1998 wurden in Eigenleistung die Ersatzspielerbänke am B-Feld hergestellt, Gemeinde und Sparkasse unterstützen die Sparte dabei finanziell.

Das 20. Jahrhundert

Die 1. Mannschaft verpflichtet mit Carsten Hinrichsen einen Spielertrainer, der in seiner Karriere in mehreren hochklassigen Mannschaften bis hin zum VfB Lübeck aktiv war. Mit ihm und Betreuer Michael Rohde gelingt auch ein erfolgreicher Einstieg in die Bezirksoberliga. Als Trainer der 2. Mannschaft (KK-A) und als Liga-Obmann bringt Matthias Coprian viel Engagement in die Sparte ein und wird dafür prompt mit der Wahl zum Fußballer des Jahres belohnt. In der Bezirksoberliga schaffte man es in den Jahren 05/06 und 06/07 die Vizemeisterschaft zu erringen. In der darauffolgenden Saison 07/08 ging es dann um den Aufstieg in die Verbandsliga-Südwest. Der SHFV hatte wieder einmal eine Strukturreform durchgeführt und alle Bezirke im Lande aufgelöst. 60 Jahre "Bezirksehe" mit dem KFV Dithmarschen waren danach Vergangenheit. In die Verbandsliga-Südwest kamen nur die best-platzierten Mannschaften der Kreise NMS, Steinburg und Segeberg, und der MTSV war dabei. Allerdings nur 1 Saison, man musste leider wieder absteigen und landete in der Kreisliga-West. Hier hatten sich zwischenzeitlich Steinburg und Dithmarschen wieder zu einer bezirksähnlichen Klasse zusammengeschlossen. 2008 konnte man aber mit dem Gewinn des Kreispokals und den Einzug ins Viertelfinale des Landespokals einen großen Erfolg erringen. Aktuell kämpft der MTSV um den Wiederaufstieg.

Die 2. Mannschaft, inzwischen unter Trainer Ingmar Hagemes, schaffte 2004 den Aufstieg in die Kreisliga Steinburg, landete aber nach 2 Jahren wieder in der A-Klasse. Seit 2006 ist Jan Butenschön als Spielertrainer verantwortlich. Der Jugendfußball wurde auf immer sichere Füße gestellt. Seit 2001 hat der MTSV wieder eine eigene B-Jugend gemeldet, seit 2002 auch eine A-Jugend und damit insgesamt 12 Jugendteams im Spielbetrieb, dabei mehrere auf Bezirksebene. Auf Kreisebene verschafft sich der MTSV einen hervorragenden Ruf durch die jahrelange reibungslose Ausrichtung des Technikwettbewerbs "Fußball macht Freude" und der E-Jugend Qualifikation mit ca. 50 Mannschaften auf 4 Kleinspielfeldern. 2006 wird der Mädchenfußball zu neuem Leben erweckt. Auf Initiative von Angelika Schnoor wird ein Mädchentag veranstaltet, zur Saison 07/08 konnten dann 2 Mannschaften gemeldet werden. Zur Zeit hat der Mädchenreferent Heinz Heuer mit den D- und B-Mädchen sowie mit den A-Mädchen in der Schleswig-Holstein-Liga-Nord 3 Mannschaften am Start. Im Jahre 2006 löste Udo Kochanski den bisherigen 2. Jugendobmann Jens Heuer (seit 2003) ab. Die Altliga durfte 2001 gleich zweimal feiern. Zunächst wurde sie erstmals Hallen-Kreismeister und am 01. Mai 2001 stand das 40-jährige Jubiläum an. Im Herbst 2005 wurde Walter Wilke dann mit großen Ehren aus seinem Amt verabschiedet, als Nachfolger in der Abteilungsleitung ging die Verantwortung zunächst an Uwe Friedrichs, dann an Dieter Horstmann und 2008 schließlich an Andreas Heesch.

Drei weitere Ereignisse sind zukunftsweisend für die Sparte. 2003 startet der erste Internet-Auftritt der Fußballsparte unter www.mtsv-fussball.de und 2005 gewinnt der Förderkreis Fußball die "Autostadt Hohenwestedt", eine Werbegemeinschaft der 4 Hohenwestedter Autohäuser, als Trikotsponsor für sämtliche Seniorenteams. Schließlich schafft man es 2008 nach vielen Jahren auch wieder eine 3. Mannschaft als SG mit der TS Schenefeld zum Spielbetrieb zu melden, als Trainer arbeitet Thomas Brix erfolgreich für dieses Team. Großen Weitblick bewies der MTSV-Vorsitzende Horst Rees, als er bereits 1985, vor jetzt 25 Jahren, in seinem Jahresbericht feststellt: "Ich könnte mir für die Sportler vorstellen, dass es dem Zusammen- gehörigkeitsgefühl und der Kameradschaft gut tun würde, nach dem Training oder Spielbetrieb über die Abteilungen hinaus gemeinsam ein Bier oder eine Brause trinken zu können…..Wir hoffen, dass es möglich ist, eine mittlere Halle nebst kleinem Vereinsklubheim unter Zuhilfenahme von sämtlichen Zuschüssen bald für den MTSV Wirklichkeit wird." Die neue Halle Parkstraße ist bereits seit 2002 in Nutzung, die weitere Vision nahmen Sparte und Förderkreis seit 2000 auf und brachten Gedanken und konkrete Pläne zur Verbesserung der Kabinensituation Wilhelmshöhe und für ein Klubheim vor. Unzählige Entwürfe wurden erstellt, verworfen, geändert, Kosten- und Finanzierungsberechnungen wurden erarbeitet und mit Unterstützung durch den MTSV-Vorstand schließlich der Gemeinde präsentiert. 2008 stellte die Gemeindevertretung eine große finanzielle Unterstützung im Haushalt für den Kabinenbereich bereit, 2009 wurden dann auch die Förderzuschüsse beim Kreis und dem LSV beantragt. Alle MTSVer hoffen nun, dass es bald zu einer konkreten Umsetzung der Baumaßnahmen kommen kann und der erste Spatenstich für dieses Jahrhundertwerk nach Lösung aller Details noch im großen Jubiläumsjahr 2010 erfolgen kann.

Die Zukunft

Die Fußballsparte war und wird immer eine dynamische Sparte bleiben. Die große Anzahl von Mannschaften fordert jede Spartenleitung zu großen Anstrengungen. Ohne die Hilfe der vielen ehrenamtlichen Kräfte wären die vielen Aufgaben gar nicht zu bewältigen. Alle Sportler, die sich in der Vergangenheit für unsere Sache engagiert haben, konnten in dieser Chronik leider nicht erwähnt werden. Es sei jedoch versichert, dass ihnen allen der herzliche Dank gebührt. Gerade unseren jugendlichen Fußballern sind wir es schuldig, immer alles zu geben. Der Fußballsport bietet eine große Chance, sich körperlich fit zu machen, Freizeit sinnvoll zu gestalten und als Mannschaftssport auch wichtige soziale Verhaltensweisen zu erfahren und zu erlernen. In diesem Sinne möchten wir den Fußballsport auch in die Zukunft führen und das fortsetzen, was in der Vergangenheit so viele Sportler mit großem Einsatz aufgebaut haben.

Spartenleitung 2012

Spartenleiter: Werner Butenschön

2.Spartenleiter: Carsten Wiele

3.Spartenleiter: Thomas Kirchner

Schriftführer: Christian Gieseler

1.Jugendwart: Jan Butenschön

2.Jugendwart: Udo Kochanski

Fortsetzung folgt